Weingut Jochen Dreissigacker - Deutschland - Rheinhessen
Im Jahr 2001 übernahm Jochen Dreissigacker das elterliche Weingut und führt es heute in 7. Generation. Der Betrieb wurde auf ökologischen Weinbau umgestellt und die Weinbereitung stetig weiter ausgebaut und verfeinert.
Seither könnte man fast meinen, dass Jochen sich auf der Überholspur befindet und den rheinhessischen Weinanbau und Ausbau revolutioniert hat. Er legt größten Wert auf die natürliche Pflege der Reben ohne den Einsatz von Mineraldünger oder ähnlichem. Ertragsreduzierung sowie der schonende Ausbau der Trauben gehören ebenfalls dazu.
So hat sich Jochen Dreissigacker den Weg zu hochwertigen, spannenden, großen und lagenspezifischen Weinen geebnet, die mittlerweile über die deutschen Grenzen hinaus eine erhebliche Bedeutung erreicht haben.
Das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit findet man ebenso in seinem im Mai 2018 neu eröffneten Weingut, welches „in den Reben 1“ zu finden ist, wieder.
Mitten im Weinberg steht dieser moderne, langgezogene, terrassenähnliche Bau der Superlative, der die Vorteile der Bauweise und der Umgebung damit optimal ausnutzt.
Hier findet man unter anderem eine Pelletheizung zur Tresterverbrennung vor, der Strom wird eigens durch eine Photovoltaikanlage erzeugt und das Regenwasser wird ebenso genutzt.
Durch die auch im Inneren vorzufindenden terrassenähnliche Bauweise wird hier zum Beispiel allein durch das Gefälle der Wein aus den Stahltanks in die Fässer gelassen.
Weiter unten, im Fasslager, findet man zudem noch eine optimale Temperatur zur Lagerung und Reifung der Weine vor. Das Weingut ist sozusagen in den Weinberg "geschoben" worden, kann die Temperaturen im Erdinneren nutzen und hat eine Gesamtnutzfläche von mehr als 3800 m².
Mehrmals schon persönlich getroffen und auch beim Grand Opening 2018 dabei gewesen, sind wir immer wieder beeindruckt von der Präzision, der Leidenschaft und der Natürlichkeit von Jochen Dreissigacker. Er ist bei allem Ruhm ein sehr bodenständiger und familiärer Typ und Mensch geblieben, der sich mit seiner Arbeit, der Art und Weise, wie gearbeitet wird, mit der Liebe zu den Trauben und seinen Visionen eine große, nachhaltige und vor allem schmeckbare Zukunft geschaffen hat.
Zu seinen Spitzen-Lagen gehören:
- Bechtheimer Geyersberg
- Bechtheimer Hasensprung
- Bechtheimer Rosengarten
- Westhofener Aulerde
- Westhofener Morstein
- Westhofener Kirchspiel
Er bewirtschaftet mit seiner Familie und seinem Team ca. 24 ha in Rheinhessen/ Wonnegau, deren Böden vorwiegend Lösslehm, Kalkmergel, Kalkstein und Ton aufweisen.
Hier einige unserer Verkostungsnotizen von bestimmten Jahrgängen:
Grauburgunder 2018 Gutswein: Der Dreissigacker Grauburgunder ist unheimlich erfrischend und präsentiert sich im Glas in einem strahlenden Goldgelb mit lindgrünen Reflexen. Das würzige Bouquet wird von reifen, dichten Aromen von Birnen, Mangos und Kamille begleitet. Ein sanft herbes Aroma steuert die Quitte bei. Am Gaumen wiederholt sich die Nase des vollen, harmonischen Tropfens: Fruchtige, vielseitige und ausgereifte Fruchtaromen vermischen sich im Fruchtkern. Die reife und konzentrierte Struktur des Weißweines wird durch seine leicht mineralische Frische im Abgang harmonisch komplettiert und lässt ihn durch das gelungene Zusammenspiel aller Komponenten weich und fein würzig wirken. Dieser Gutswein passt wunderbar zu feinen Fischgerichten mit einem Hauch Speck und Pilz, fruchtige Hühnchen mit leichter Schärfe oder zu einem Schweizer Weichkäse mit gebackenen Kartoffeln.
Chardonnay 2017 Gutswein: Der Dreissigacker Chardonnay zeigt eine klare Apfelfrucht mit gebrannten Mandeln und feiner Würze. Dezente Quitte und eine sanfte Mineralik mit leichter Salznote untermalen dies noch zusätzlich. Der Wein ist ein kräftiger, rassiger, leicht herber und doch sehr eleganter Chardonnay, zum Teil im Stahltank und zum Teil (ca. 80 %) im Holzfass ausgebaut. Sehr weich, schmelzig rund, mit feiner Honignote und im Gesamteindruck sehr harmonisch! Trotzdem ein ziemlich geradliniger, dichter und überzeugender Gutswein, der es in sich hat!
Chardonnay Brut Sekt 2012: Ausgesuchte Trauben befreundeter Winzer bilden hier die Grundlage. Der Dreissigacker Chardonnay Brut Sekt besitzt eine erfrischende, reife Säure, dazu süße Frucht mit würzigem Untergrund. Das wirkt sehr ausgewogen, ist harmonisch und nachhaltig. Eine zarte, aber konzentrierte Nase voll kühler, würziger Mineralität macht hierbei den Beginn. Gefolgt von einem kraftvollen Körper, umkränzt von feiner Perlage. Mittlerweile bereits super gut gereift mit den entsprechenden Reifearomen schmeckt er sehr würzig, leicht holzig, mit feinen Vanillearomen und Spuren von Honig. So ziemlich das Geilste, was ein deutscher Winzersekt zeigen kann.
Riesling Hasensprung 2011: Schon das Bouquet steigt einem betörend in die Nase, ein Birnenhain voll reifer Früchte, gepaart mit Kamille und feinen floralen Noten. Hinzu gesellen sich wunderbare holzig-vanillige Anklänge, die die Würze des Weins noch unterstreichen. Der Hasensprung wirkt sehr cremig und hat einen senationellen Schmelz, untermalt von einem ausgewogenen Verhältnis an Restzucker und lagengeprägter Mineralität. Ein fantastischer Tropfen, getrunken aus der 5 Liter Jeroboam.
Westhofener Chardonnay 2013: Ein Ortswein mit klaren Zitrusaromen, wie man es von den meisten Chardonnays aus kühleren Anbaugebieten kennt. Der Dreissigacker Chardonnay Westhofener zeigt hier einen großen Korb voll reifer Früchte im Duft, leichte Zitrusnoten und eine Spur Honigmelone verbunden mit einer feinen, erdigen Säure und Mineralik. Elegante Würzaromen, feine Kräuternoten und ein bisschen Exotik unterstreichen dies. Für Monika ist das mit einer der liebsten, wenn sie so den Jahrgangsschnitt und alle Weine berechnet. Und selbst im Einzelnen kommt sie immer wieder auf den Westhofener Chardonnay. Getragen von der extremen Fruchtnase und dem weichen, schmelzigen und cremigen Charakter, der sich mit feiner Würze nach Kräutern und Holz vereint.
Geyersberg Riesling 2012: Enorme Frucht und Würznase, bei der man schon das Gefühl am Gaumen bekommt, wie der Wein schmecken wird. Quitte lässt grüßen, Birne ebenso, unheimlich saftig und weinig, mit toller Würze und Kraft. Sehr rund und ausgewogen, aromatisch leichtfüßig und tänzelnd. Spektakuläres Frucht – Säure – Spiel. Ein Wein mit Kraft und Aussage, den man lange im Gedächtnis hat. Cremig, mit feinem Schmelz und dem dezenten Prickeln am Gaumen. Sensationell! Ebenfalls aus der Jeroboam 5L getrunken.
Unser Faszit: Einen "Dreissigacker" im Glas zu haben ist immer ein Geschmackserlebnis.
Cheers
Monika und Mario
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